MaisNet
Weiterentwicklung eines nachhaltigen Schweizer Maisanbau – Fokus Nährstoffeinsatz
Weiterentwicklung eines nachhaltigen Schweizer Maisanbau – Fokus Nährstoffeinsatz
Vernetzung der Schweizer Maisakteure (Landwirte, Berater, Handel und Forscher), um den Schweizer Maisanbau entsprechend des multifunktionalen Auftrages der Landwirtschaft weiter zu entwickeln.
- Berechnung des Stickstoffbedarfs anhand verschiedener Parzellen- und Betriebsinformationen (z.B. Vorkultur, Nmin Analysen, Bodeneigenschaften)
- Berechnung des Trockensubstanzgehaltes von Silomais basierend auf den Wetterdaten (Agrometeo und MeteoSchweiz) um einen optimalen Erntetermin zu ermöglichen
- Verknüpfung von Daten aus Maiskleinparzellen- und Maisstreifenversuchen mit denjenigen aus der Praxis (Umsetzung in einer nachfolgenden Etappe) um ein Schweizweites Datennetz zu etablieren.
- Vergleich der aktuellen Daten mit denjenigen aus dem Vorjahr bzw. mit anderen Landwirten. Erstellung einer Rangliste am Ende der Maissaison in welcher Ertrag und Nährstoffeinsatz verglichen werden und ein/e Maiskönig*In gekrönt wird.
MaisNet ist ein Konsortium bestehend aus verschiedenen Partnern aus der Praxis, Handel und Forschung.
Coopérative Vocables
Agrométéo
Mais reagiert selten negativ auf Überdüngung und wissenschaftliche Studien aus dem Ausland zeigen, dass eine wissensbasierte, fachgerechte Reduktion des Düngemitteleinsatzes ohne Ernterückgang möglich ist. Im Zusammenhang mit Erosion und Grundwasserbelastung wird oft auch Mais erwähnt. Um die Vorteile dieser wichtigen Ackerkultur auch weiterhin nutzen zu können ist es wichtig, den Maisanbau weiter zu entwickeln.
Mit der Zur-Verfügung-Stellung eines einfach zugänglichen Online-Tools u.a. zur genauen Berechnung des Stickstoffbedarfs auf Praxisflächen und zur Ablage weiterer Daten aus Maiskleinparzellen- und Maisstreifenversuchen sollen die Maisakteure der Schweiz vernetzt werden. Durch die gemeinsame (Praxis, Beratung und Forschung) Bearbeitung und das neue Tool soll der Wissenstransfer (Stichwort: „to learn from the best“) und die Umsetzung von nachhaltigen und wirtschaftlichen Produktionsformen erleichtert werden. Mit der Ablage der Daten in einer Datenbank sind für die Landwirte Vergleiche der eigenen Daten über die Jahre möglich. Andererseits sind auch Vergleiche mit anderen Betrieben in ähnlichen Lagen oder Regionen möglich. Zudem kann das Tool auch in der Beratung (Düngungsplanung, optimaler Erntetermin) genutzt werden. Weiter stehen die Daten auch den Forschenden für spätere Projekte beispielsweise zu den Themen Erosion oder Pflanzenschutzmittel zur Verfügung.
Die Datensammlung soll eine Grundlage zur Entwicklung eines professionell-nachhaltigen Maisanbaus legen. Durch den Vergleich zahlreicher Daten (aus der Praxis und aus Versuchen) soll eine umfassende Vergleichsbasis geschaffen werden. Darauf basierend kann beispielsweise eine Düngungsempfehlung detaillierter und bedarfsgerechter vorgenommen werden, um eine standortangepasste Produktion zu ermöglichen.
Die Entwicklung von MaisNet bietet Vorteile für Praxis, Beratung, Forschung und Umwelt.
Die Landwirte profitieren von einer anwenderfreundlichen und hilfreichen Plattform, über welche sie in der Berechnung der Düngungsmenge für Mais und der Berechnung des für Silomais optimalen Erntetermins – unter Berücksichtigung der Standortfaktoren – unterstützt werden. Zudem erlaubt ihnen die Website, ihre eigenen Daten über mehrere Jahre zu vergleichen, andererseits aber auch die eingesetzten Düngemengen und erreichten Erträge mit anderen Betrieben zu vergleichen. Durch die Bestimmung und Kommunikation des Betriebes mit dem besten output (Ertrag) – input (Nährstoffe) – Verhältnis können weitere Betriebe von erfolgreichen Umsetzungen lernen und ihr eigenes Maisanbausystem weiterentwickeln.
Durch die Zusammenarbeit mit der Beratung können Aktivitäten im Zusammenhang mit der Aus- und Weiterbildung zum Thema Mais ebenfalls ins Netzwerk Mais eingebunden werden und die Berater können ihrerseits ihre vor Ort gesammelten Informationen mit anderen vergleichen. Durch die Eruierung von Maiskönig*Innen kann auf erfolgreiche Beispiele hingewiesen werden.
Die von den Landwirten eingetragenen Daten dienen wiederum den Forschern Produktionsformen (Anbausysteme, Sortentypen, Düngungsstrategien) zu eruieren und künftige Forschungsfragen abzuleiten. Zudem stehen die auf der Plattform gesammelten Daten für weitere Forschungsprojekte zur Verfügung. Dies erlaubt zukünftig beispielsweise Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Anbau-Parametern in der Praxis zu überprüfen. Weiter kann die MaisNet-Plattform und die darin gespeicherten Daten (z.B. Pflanzenschutzmitteleinsatz) zur Entwicklung zukünftiger Projekte verwendet werden. So kann beispielsweise nach der Umsetzung von Vorgaben bezüglich des Einsatzes von Pflanzenschutzmittel festgestellt werden, ob sich der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Mais tatsächlich verändert hat und ob es Einflüsse auf den Ertrag gibt.
Aufgrund der Verbesserung der Düngung (gezielter, standortangepasst) sollen die Einträge von Nährstoffen im Maisanbau in die Umwelt mittel- bis längerfristig verringert werden.
Die MaisNet-Plattform soll insgesamt den Wissensaustausch der Maisakteure in der Schweiz positiv beeinflussen und z.B. den Transfer von neuen Erkenntnissen in die Praxis erleichtern. Schon früher wurden z.B. zahlreiche Untersuchungen zum Einfluss der Düngung, zum Standortfaktor oder zu neuen Sorten gemacht, oft gelangte das Wissen aber nicht bis zu den Landwirten. Mit einer etablierten Plattform, welche von verschiedenen Maisakteuren der Schweiz genutzt wird, können neue Entwicklungen oder wichtige Informationen auf einer Website abgelegt und so effizient und in kurzer Zeit weitergegeben werden. Die durch das Projekt etablierte Plattform sollte über die Projektdauer hinaus weiterbestehen, was mit einem entsprechenden Ressourcenbedarf einhergeht.
MaisNet
Agroscope
Reckenholzstrasse 191
8046 Zürich
Schweiz
https://maisnet.agroscope.info